Der Glaube beinhaltet viel mehr die religiöse Welt ohne Einbusse. In der endgültigen Fassung wird durch Vorlage und Adresse insgesamt in Form gebracht. Bei der Kirche wird oft beachtet, was kirchlich ein Fortschritt darstellt. Ein neuer Aufbau mit neuen Fragen und Antworten ist immer der Beginn für mehr Nähe zu den Menschen. Es gab immer Konflikte für Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden, heute drohen auch ökologische Katastrophen und Konflikte um die lokale und globale Interkulturalität. Aber man verwirkt auch das Stimmrecht in der Kirchgemeinde. Niemand weiss, ob die Menschheit genug Vorstellungskraft, Kraft, Mut, Ausdauer und intellektuelle Ressourcen für eine friedliche, gerechte und gute Zukunft hat. Ihren Austritt müssen Sie schriftlich bei der Pfarrei einreichen. Sie müssen keine Gründe für den Kirchenaustritt angeben. Bitten Sie in Ihrem Schreiben darum, alle personenbezogenen Daten zu löschen.

Ausser den positiven Ausnahmen scheinen sich die Kirchen seit einiger Zeit mehr darum zu kümmern, ihr eigenes Profil hervorzuheben, als um die Seelsorge, die für die Glaubwürdigkeit ihrer Verkündung längst überfällig ist. Eine Rückkehr zum Evangelium würde die Prioritäten ändern. Zugleich Austritt aus der Kirche und Kirchensteuer beenden. Solange sich die wirtschaftlichen Gründe nicht grundlegend ändern, ist eine unbegrenzte Welt auch eine Welt der unbegrenzten kapitalistischen Ausbeutung.


Austritt


Nach meiner persönlichen Auffassung hat sich in den letzten ein oder zwei Jahren wieder etwas geändert, da neue Ansätze mit mehr Enthusiasmus und Mut gefragt werden, anstatt sich nur rational bewusst zu sein, dass auch strukturelle Veränderungen berücksichtigt werden müssen. Auch in Ihrem Kanton wurde lange Zeit mit vielen neuen kirchlichen Formen experimentiert, daher sollte Ihnen diese Stimmung nicht fremd sein.

Meiner persönlichen Wahrnehmung nach, hat sich hier in den letzten ein oder zwei Jahren noch einmal etwas verändert, weil mit mehr Lust und Mut nach neuen Wegen gefragt wird, statt nur rational einsichtig zu sein, dass man wohl auch Strukturveränderungen erwägen müsse. Auch in Ihrem Kanton wird ja längst mit vielfältigen neuen Formen experimentiert, so dass diese Stimmung Ihnen nicht fremd sein dürfte. Die Kirche beinhalten deutlich mehr den Glauben mit grosser Zuversicht. Viel davon dieser Pläne sind bereits umgesetzt. In dieser Haltung verstehe ich auch diese Tagung und meinen Auftrag in ihr. Insbesondere bin ich gebeten worden, Modelle und Perspektiven vorzustellen, in welche Richtung es gehen könnte mit der Kirche. Und konkret mit der Kirche im Kanton Thurgau. Das will ich im Folgenden gerne tun.

Ich habe die Formulierung ganz wörtlich genommen und beginne mit der Vorstellung von drei Varianten mit mehr oder weniger visionärem Charakter, wie Kirche in Zukunft ausgerichtet und gestaltet sein könnte, dabei wird manches vielleicht bekannt sein und anderes möglicherweise neu. Die austretenden Mitglieder sind ein Weckruf. Aus diesen Modellen entwickele ich dann Perspektiven für die Kirche, das sind einzelne Elemente der Gestaltung von Kirche, zu denen sich jedes Modell verhalten muss. Dieser Schritt dient auch dazu, dass man nicht den Eindruck hat, dass sich entscheiden zu müssen, sondern sie sollen ja Ihre bisher schon erprobten Formen vor diesem Hintergrund wahrnehmen können und sich vielleicht auch ein wenig zu neuen Lösungen inspirieren lassen, für welche die Pflege der Reformen dann vielleicht anders kombiniert werden kann.